Natürliche und ökologische Bodenbeläge IV
Mit diesem News- oder Blogbeitrag kommen wir zum Abschluss unserer kleinen Serie über natürliche und ökologische Bodenbeläge, die sich auch für die bewusst ökologisch denkende Familie eignen. Solche Bodenbeläge sollten möglichst schadstoffarm und energiesparend hergestellt werden.
Ebenso darf man den Anspruch stellen, dass sie aus nachhaltiger Bewirtschaftung des Bodens oder des Waldes stammen. Am wichtigsten ist jedoch für viele, dass sie auch beim längeren Gebrauch und bei der Reinigung keine Schadstoffe abgeben.
Das sind hohe Ansprüche in der industriellen Zeit und häufig nicht so leicht mit einem günstigen Anschaffungspreis zu erfüllen. In jedem Fall aber muss ein Bodenbelag belastbar sein und eine gute Haltbarkeit aufweisen, sonst lohnt es sich gar nicht erst, ihn zu verlegen. In den letzten Beiträgen hatte ich Ihnen schon vom Bambus, Linoleum, Sisal und vom Korkboden berichtet. Heute möchte ich Sie über ökologische Teppichböden informieren.
Die meisten Teppichböden sind aus Kunststoffen
Teppichböden stellen nach wie vor für viele Menschen den angenehmsten Fußbodenbelag dar. Sie sind im Normalfall leicht zu reinigen, ergeben einen warmen Untergrund, verhalten sich trittschalldämmend und sind vor allen Dingen weich. Dennoch hat der Teppichboden an Zuspruch verloren. Teppichböden machen immer noch 50% der Fußbodenbeläge aus, aber die Zahl der Alternativen aus Holz und anderen Baustoffen hat doch stark zugelegt. 90% der Teppichböden bestehen im Flor und in den Trägerstoffen aus Kunststoff und hier zumeist aus Polyester oder Polyamid.
Diese Stoffe erfüllen heute die strengen Sicherheitsauflagen auch für den Brandschutz und sind daher die bevorzugte Wahl vor allem in Hotels und Betrieben. Die Entwicklung der Kunststoffe und besonders ihrer Verarbeitung ist schnell vorangeschritten. So gibt es heute eine große Zahl von Produkten aus Kunststoffen, die frei von schädlichen Ausdünstungen und belastenden Allergenen sind. Aber schon hier muss man in der Wahl der richtigen Produkte gut achtgeben, denn wie üblich steckt der Teufel im Detail.
Kleber, Trägermaterialien und Farbanteile sollten gründlich analysiert worden sein, bevor man sich ganz auf die Qualität eines Teppichbodens verlassen kann. Hier gibt es natürlich Prüfsiegel, mit denen sich ein Fachmann auskennt.
Die Entsorgung der heterogenen Kunststoffe bleibt problematisch
Ein weiteres Problem der Teppichböden aus Kunststoffen besteht in ihrer Entsorgung. Die meisten dieser Teppichböden sind aus einer fest verbundenen Mischung aus verschiedenartigen Kunststoffen produziert worden.
Damit verlieren sie ihre Recyclingfähigkeit und können nur im Hochofen entsorgt werden. Das ist zwar der Weg, den viele Kunststoffe heute nehmen müssen, aber wer es wirklich ökologisch angehen will, denkt auch an die Wiederverwertung.
Naturhaar-Teppichboden muss nicht ökologisch bedeuten
Wirklich ökologische Teppichböden sind eher selten. Zwar bestehen rund 10% der Teppichböden aus (Baum)Wolle, Ziegenhaaren, Kokos, Sisal, Jute oder sogar Seegras. Aber das allein sagt noch nichts über die Zusatzstoffe und das Trägermaterial aus, auf dem der Flor verklebt ist. Diese stabilisierende Rückenbeschichtung wird immer dann notwendig, wenn der Teppichboden nicht zur Gänze geknüpft oder verwebt ist.
Man sucht sich also einen Teppichboden aus besten Naturstoffen aus und stellt bei genauerer Betrachtung fest, dass die Rückenschicht nicht nur synthetisch ist, sondern mit Brandschutzmitteln wie dem Aluminiumhydroxid und anderen Zusatzstoffen getränkt ist, die man nach der Verlegung deutlich am Geruch erkennen kann. Viele Wollteppiche enthalten auch Motten- und Milbenschutzmittel in hohen Konzentrationen.
Hier hilft nur eine genaue Prüfung oder der Rat eines Fachmanns. Teppichböden, die höchste Ansprüche erfüllen, sind z.B. mit einem Zweitrücken aus Jute oder Baumwolle ausgestattet, die Stabilisierung des Flors übernimmt eine schadstofffreie Verbindung aus Naturlatex. Verklebt wird das Ganze mit Naturharzkleber. Der echt ökologische Teppichboden lässt sich auch leicht entsorgen. Er ist nämlich in den meisten Fällen tatsächlich kompostierbar.
Echt ökologische Teppichböden sind ein Gewinn für Ihr Haus
Wenn Sie allerdings einen wirklich ökologisch produzierten Teppichboden gefunden haben und die höheren Ausgaben dafür nicht scheuen, haben Sie ein Produkt erworben, das für ein wirkliches Wohlfühlklima in Ihren Räumen sorgen kann.
Teppichböden aus Sisal, Kokos oder dem vorteilhaften Gemisch aus Ziegenhaar und Schafwolle sind äußerst atmungsaktiv. Schafwolle und Ziegenhaar können einen guten Teil der Luftfeuchtigkeit speichern und geben die Feuchtigkeit bei Bedarf wieder ab. Es hat sich sogar gezeigt, dass Wollteppichböden Formaldehyd abbauen können, falls dieser Stoff in den Baustoffen des Hauses verwendet wurde.
Teppichböden aus Naturstoffen laden sich statisch kaum auf, sind weich und warm und vermitteln ein ganz besonderes Lebensgefühl in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung. In vielen Fällen sind sie auch mit einer Bodenheizung zu kombinieren. Melden Sie sich gerne bei mir, wenn Sie nähere Auskünfte wünschen.
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