Der Bodenbelag aus Kork
Die verschiedenen Arten von Bodenbelägen Teil 4
Heute kommen wir zum vierten Teil der Serie mit den Blogbeiträgen über Bodenbeläge. In den ersten drei Teilen finden Sie die Klassiker Holzdielen, Parkettboden und Laminat. Ein weiterer Bodenbelag, der bei den Naturfreunden und ökologisch denkenden Menschen sehr beliebt ist, ist der Kork. Kork ist ein reines Naturprodukt, das als nachwachsende Rinde der Korkeiche völlig unschädlich für die Bäume alle neun Jahre geerntet werden kann.
In den letzten 20 bis 30 Jahren hat der Kork viele Freunde gewonnen. Das liegt nicht zuletzt an seiner Elastizität. Der gleiche Effekt, den wir von den Flaschenkorken kennen, fasziniert uns auch dem Laufen über einen solchen Boden. Er ist eben ein wenig nachgiebig, was sich gerade beim Barfußlaufen recht angenehm anfühlt. Dazu ist er je nach Behandlung relativ rutschfest und zudem fußwarm. Kork nimmt keinen Staub an und selbst Milben fühlen sich überhaupt nicht wohl auf Kork. Damit erweist sich der Fußbodenbelag als ideal für Allergiker. Heute lassen sich oberflächenbehandelte Korkböden sogar mit Mustern kaufen oder mit einer abgestimmten Farbgebung. Ansonsten ist der Kork ein Material mit einer ganz natürlich und malerisch wirkenden Oberfläche, die aufgrund ihres Verlaufs und ihrer Art der Maserung kaum Flecken oder Kratzer erkennen lässt. Korkboden ist auf dem Markt je nach Qualität und Stärke schon ab 10 Euro/m² erhältlich. Der Preis kann allerdings bis auf 80 Euro und mehr ansteigen, je nachdem, welche Ansprüche man stellt.
Unterschiede in der Qualität des Bodenbelags
Die Unterschiede im Preis begründen sich einmal in der unterschiedlichen Stärke zwischen zwei und zwölf Millimeter. Zum zweiten wird der Kork unterschiedlich aufbereitet. Nach der Schrotung der Ernte in verschiedene Korngrößen werden die Körner unter Hitze und mit Bindemitteln gepresst. Die dabei entstehenden Blöcke werden zu Platten bzw. zu Rollkork gesägt. Der Rollkork ist mit zwei Millimeter zu dünn, um vor allem Stuhlbeine oder Stöckelschuhe zu tragen, aber er wird unter vielen Bodenbelägen als wirksame und preiswerte Trittschalldämmung eingesetzt – auch unter Korkböden selbst. Denn eine Trittschalldämmung empfiehlt sich beim Kork. Bei den stärkeren Platten aus Kork zwischen vier und zwölf Millimeter sollte vom Käufer auf die Art der verwendeten Bindemittel geachtet werden. Hier können sich durchaus bedenkliche Stoffe einschleichen. Wer sicher gehen möchte, dass sein Korkboden keine schädlichen Ausdünstungen verbreitet oder ökologisch einwandfrei entsorgt werden kann, achtet auf Bezeichnungen wie “Toxproof”, die den Kork als unbedenklich ausweisen.
Kork wird meist in zwei Formen als Bodenbelag verwendet. Er kommt entweder in Form von Korkfliesen zum Einsatz oder als sogenanntes Korkparkett. Die Korkfliesen werden vollflächig verklebt. Grundbedingung dafür ist ein wirklich ebener Untergrund, den man notfalls vorher ausgleichen lassen sollte. Wenn die Korkfliesen mit einer Fräskante versehen sind, sind die Übergänge kaum auszumachen. Ansonsten benötigt man für den Kork nämlich eine Dehnfuge, da er auf Luftfeuchtigkeit und Temperaturen reagiert. Die vollflächige Verklebung bietet Vorteile beim Trittschall und gegen den Feind des Korks: Feuchtigkeit, die unter den Kork wandert, kann ihn von innen heraus belasten, weil er sich ausdehnt und zusammenzieht. Die entstehenden Verformungen sind unschön. Daher hat man früher auf Korkböden in Feuchträumen verzichtet. Heute ist man mit dem beschichteten Korkparkett schon weiter.
Korkparkett als Bodenbelag
Das sogenannte Korkparkett bietet einige Vorteile. Zum einen setzt es sich aus verschiedenen Schichten zusammen, die dem Boden eine bessere Stabilität verleihen können. Wenn die oberste Korkschicht der bis zu 12 mm starken Platten dick genug ist, kann man sie sogar einmal abschleifen. Das funktioniert natürlich nicht so gut, wenn die Oberfläche mit Mustern oder Farbaufträgen behandelt wurde. Allerdings werden farbveränderte Korkplatten meist nur als Furnier angeboten, das sich wegen seiner geringen Stärke eh nicht abschleifen lässt. Nach dem Abschleifen braucht der Kork beim Korkparkett wie auch bei den Korkfliesen wieder eine neue Versiegelung. Das Korkparkett lässt sich auch schwimmend verlegen, man kann sich wie beim Laminat Klickverschluss-Parkett aus Kork besorgen. Dann empfiehlt sich jedoch die erwähnte Trittschalldämmung.
Die Pflege von Korkböden
Der Korkboden ist wegen seinem geringen Wärmedurchlasswiderstand selbst als stärkere Parkettplatte durchaus geeignet für die Fußbodenheizung. Diese sollte allerdings auf Warmwasser und nicht auf Strom basieren. Im Winter empfiehlt es sich bei einer Fußbodenheizung für den Korkboden die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, da der Kork sonst mit Dehnung bzw. Zusammenziehen reagieren kann. Zu trocken sollte die Luft nicht werden. Der Korkboden ist ansonsten leicht zu pflegen. Meist genügt Fegen oder ein nebelfeuchtes Wischen mit einem geeigneten Pflegemittel mit Öl- oder Wachsbestandteilen.
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