Ungewöhnliche Ideen für Bodenbeläge
Als Spezialist für Bodenbeläge hält man sich natürlich auf dem Laufenden. Ständig werden neue Bodenbeläge entwickelt und auf den Markt geworfen. Viele davon bestehen natürlich aus Kunststoff und werden zu Designer-Fußböden weiterentwickelt. Aber es gibt auch verblüffende andere Ideen. Drei davon möchte ich Ihnen heute vorstellen.
Upcycling für Holzböden
In Österreich gibt es seit über 100 Jahren einen Parketthersteller, der sich mittlerweile zu einem der größten des Landes gemausert hat. Diese Firma hat sich unter anderem darauf spezialisiert, Holz aus alten Häusern sicherzustellen, das ansonsten wohl als Altholz dem Recycling zugeführt würde. Dieses Unternehmen geht einen anderen Weg. Dort wird dieses Holz einem Upcycling unterzogen. Dieser Begriff bezeichnet den Prozess, mit bereits verwendete Materialien aller Art so wiederaufbereitet werden, dass sie danach einen höheren Nutzwert haben. So werden z.B. in Kalifornien Yogahosen aus Plastikflaschen produziert. Ein sehr bekanntes Beispiel sind die unverwüstlichen Umhängetaschen, die man aus LKW-Planen herstellt. Bei besagtem Parketthersteller nimmt man sich das alte Holz vor und erschafft daraus mit verschiedenen Techniken neue Holzböden. Das reicht vom Fischgrät-Parkett bis zum Dielenboden. Diese Antik-Dielen werden aufwendig untersucht und bearbeitet, bevor sie dem Kunden angeboten werden. Wer sich so einen Holzboden anschafft, nennt dann ein wirkliches Unikat sein eigen. Dabei werden viele Spuren in der Oberfläche bewusst erhalten, denn sie erzählen praktisch die Geschichte dieses teils über 100 Jahre alten Holzes. Obwohl neu verlegt, wirkt so ein Parkett authentisch alt und ausgetreten. Es enthält Risse, Äste und andere Narben, die teilweise bereits dunkel verharzt sind. Eine wahre Freude ist es, wenn man barfuß auf so einem Boden laufen kann. Die Oberfläche wird selbstverständlich vorsichtig geschliffen und geglättet, bevor sie neu versiegelt bzw. geölt wird. Solch ein Luxus hat natürlich auch seinen Preis, der den des “normalen” Parketts um einiges übertrifft. Dennoch, diese Art Holzboden schont, wenn auch nicht den Geldbeutel, aber doch tatsächlich die Ressourcen.
Ein Podest aus Porzellan
Jeder hat schon von dem wertvollen Porzellan gehört, das in Japan seit vielen Jahrhunderten in kleinen Unternehmen hergestellt wird, die noch viel mit Handarbeit produzieren. In einer der berühmten Manufakturen im Süden des Landes hat jetzt ein Architekt eine spezielle Idee für das Podest eines neuen Verkaufsraums entwickelt. Er ließ sich von der Firma Ausschussware aus dem ganzen Land zusammen tragen. Immer wieder entstehen kleine Fehler im Produktionsprozess für Porzellan, das sich dann nicht mehr für die Glasur oder sonstige Weiterverarbeitung eignet. Manche Stücke weisen aber auch Verfärbungen auf, die noch als zweite Wahl verkauft werden sollen, aber liegen bleiben. Alle Hersteller des Landes wurden angeschrieben und um die Lieferung solcher Porzellanteile ersucht. Auf diese Weise verfügte der Architekt schließlich über 25.000 Stücke Teller, Tassen und Schüsseln, zumeist aus weißem unglasierten Porzellan. In mühsamer Kleinarbeit wurden alle diese Teile mit Zement ausgegossen und aneinander befestigt. So entstand schließlich ein Podest aus vielen Schichten Porzellan. Das völlig begehbare Podest hat eine Höhe von ca. 60 cm und eine Größe von ca. 60 m². Es dient der Manufaktur als Ausstellungsfläche für ihre schönsten Stücke. Damit dürfte diese Firma wohl über den ungewöhnlichsten Bodenbelag für einen Verkaufsraum verfügen. Der ganze restliche Raum wurde ebenfalls in Weiß gehalten, so dass die unterschiedlich hohen Holzregale mit den Ausstellungsstücken ganz im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.
Ein Teppich, der seine Farbe ändert
Eine bekannte Designerin aus Berlin hat sich der Herstellung von Teppichen verschrieben, die je nach Temperatur ihr Farbe ändern. Dafür verantwortlich zeichnen sogenannte thermochrome Pigmente, die in die Wolle eingearbeitet sind. Dabei hat die Designerin Wert auf ein dreidimensional wirkendes Muster gelegt, das den Eindruck gleichmäßig verteilter kleiner kubischer Stelen erzeugt. Die Oberseite jeder Stele ist mit einem unveränderlichen Grau gefärbt, während die beiden sichtbaren Längsseiten der Stelen mit diesen Farbpigmenten behandelt wurden. Bei niedrigen Temperaturen zeigen sich diese Partien zum Beispiel in roter und blauer Farbe. Ab 15 Grad wechseln dann die blauen Teile langsam nach Grün, während die roten bei 28 Grad einen gelblichen Farbton annehmen.
Bisher sind erst zwei Prototypen dieser exklusiven Teppiche entstanden, die allerdings schon das Interesse mancher Hersteller gefunden haben. Vielleicht können Sie ja schon in ein oder zwei Jahren eine bezahlbare Version solcher Teppiche erwerben, die im Verlauf der Jahreszeiten Ihr Haus stets anders wirken lassen.
Solche ausgewählten Unikate oder aufwendig upgecycelte Holzböden werden Sie natürlich nicht in jedem Fachgeschäft für Bodenbeläge entdecken. Doch wenn Sie sich für einen neuen Bodenbelag ganz normaler Art interessieren, stehe ich Ihnen bei der Auswahl natürlich gerne beratend zur Seite. Melden Sie sich einfach bei mir und wir besprechen die näheren Einzelheiten.
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